Kenting (墾丁) und Taiwans südlichster Punkt

Am 12. März 1867 segelte das Handelsschiff Rover von Shantou, Südchina in Richtung Niuzhuang an der Küste der Mandschurei. Captain Joseph Hunt war mit den gefährlichen Gewässern Taiwans mit ihren zahlreichen Riffen und Sandbänken nicht gut vertraut. Und so lief die Rover auf Grund und begann zu sinken. Die Besatzung konnte sich gerade noch auf die Rettungsboote flüchten und wurde völlig erschöpft und durchnässt am Strand Südtaiwans angespült. Mercy Hunt, die Frau des Kapitäns versuchte dann mit den Einheimischen Kontakt aufzunehmen, doch das war der nächste große Fehler. Anstatt den Gestrandeten zu helfen, wurden die Eindringlinge verfolgt und getötet.

Das Unglück geschah zur falschen Zeit, nämlich in einer Phase des Ureinwohnerkalenders in dem die jungen Männer ihren Mut zur Schau stellen mussten. Um eine Braut zu finden, galt es den Kopf eines Feindes ins Dorf zurückzubringen.

Der Vorfall schlug hohe Wellen und veranlasste die Westmächte die Qing Dynastie unter Druck zu setzen an diesem südlichsten Punkt Taiwans einen Leuchtturm zu errichten. 1875 begann man mit den Bauarbeiten und stellte den Turm acht Jahre später fertig. Um Angriffe der Ureinwohner abwehren zu können, wurde der Leuchtturm wie eine Festung gebaut. Mit fester Ummauerung, inklusive Schießscharten, einem Burggraben und großen Zisternen, um auch einer Belagerung standhalten zu können.
Heute ist der Kenting Leuchtturm von einem Naturpark umgeben. Auf engen, halb bewachsenen Wegen schlägt man sich durch zerklüftete Landschaften. Dicke Luftwurzeln hängen überall herab, bis man an einen rauen Strand gelangt.

Direkt neben dem Naturpark befindet sich auch der südlichste Punkt der Insel, der mit einem kleinen segelförmigen Monument gekennzeichnet ist.

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