Die „Schule des reinen Landes“ (Jìngtǔ zōng 淨土宗)

Noch ein kurzer Nachtrag zum Elefantenberg in Taipeh. Dort findet man nämlich auch an vielen Stellen buddhistische Inschriften. Zunächst konnte ich zwar ein paar Schriftzeichen identifizieren, war aber irritiert… wer war nochmal dieser Amituofo? Dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen: es handelte sich um eine Inschrift der buddhistischen Glaubensrichtung der „Schule des reinen Landes“ (Jìngtǔ zōng 淨土宗).

Für die Anhänger des Reinen Land Buddhismus ist es offensichtlich, dass in unserer Zeit kaum noch jemand die Erleuchtung finden kann. Deshalb hat es seit Siddharta Gautama ja auch keiner mehr geschafft. Stattdessen gilt es auf Amitaba/Amituofo zu vertrauen, zu ihm zu beten und zu hoffen, dass man durch seine Gnade im Reinen Land wiedergeboren wird. In diesem Reinen Land herrschen dann paradiesische Zustände, die es einem ermöglichen sich tief in der Meditation zu versenken und das Nirvana zu erreichen.

In der Praxis erkennt man die Anhänger dieser Glaubensrichtung daran, dass sie den Namen Amitabas gebetsmühlenartig immer und immer wieder wiederholen. Beim Abstieg vom Elefantenberg bin ich dann tatsächlich auf einen kleinen Tempel des Reinen-Land Buddhismus gestoßen. Dort gab man mir kostenlos einen englischsprachigen Einführungstext und eine Scheckkarte, die Glück bringen soll. Quasi ein spirituelles Krankenkassenkärtchen…

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