Der Ciyou Tempel (Cíyòu Gōng慈祐宮)

Der Ciyou Tempel (Cíyòu Gōng慈祐宮) ist der Göttin Mazu (媽祖) gewidmet. Diese bekam den goldenen Löffel göttlicher Existenz nicht etwa in den Mund gelegt, sondern begann ihr Leben als ganz gewöhnliche, menschliche Tochter mit dem Namen Lin Moniang (林默娘). 

Um 960 u.Z. soll sie auf einer kleinen Insel im südlichen China in einer Fischerfamilie hineingeboren worden sein. Sie war ein stilles Kind, manche behaupten sogar sie habe auch nach ihrer Geburt nicht geschrien. Schon früh begann sie Wunder zu vollbringen und soll sich an verschiedene Orte teleportieren haben. Wirklich berühmt wurde sie jedoch für die Rettung ihrer Familie aus großer Seenot. Ihre Brüder und ihr Vater wären ohne ihre Hilfe zweifellos ertrunken. Deshalb wurde sie in den daoistischen Götterpantheon aufgenommen und erhielt den Namen Mazu. Heute gilt sie als Schutzgöttin der Fischer und Seeleute und als eine der wichtigsten Göttinnen neben Guanyin (觀音), der Boddhisatva des Mitgefühls. Dementsprechend ist Mazu vor allem in Küstengebieten sehr beliebt. Allein auf Taiwan wird sie in 800-1000 kleineren und größeren Tempelanlagen verehrt. 

Unter all diesen Tempeln gehört der Ciyou Tempels mit Sicherheit zu den eindrucksvollsten. 1753 wurde mit dem Bau begonnen und heute verfügt er über vier Stockwerke, von denen aus man die aufwendig gestaltete Dachkonstruktion mit ihren bunten Keramiken betrachten kann. In kleinen Schriftzeichen steht hier (neben dem roten Dämon) 媽祖出巡 (mazu chuxun), was so viel bedeutet wie „Mazu kommt hervor zur Inspektion“ und so schwebt sie über den Meeren und wacht über die Seefahrer.

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